Wie beeinflusst Schnee die Leistung von Photovoltaik-Anlagen?
Schnee kann die Leistung von Photovoltaik-Anlagen deutlich mindern – vor allem, wenn sich eine geschlossene Schneedecke auf den Modulen bildet und das Sonnenlicht nicht mehr bis zur Solarzelle vordringen kann. Besonders in schneereichen Regionen ist es daher wichtig, bei der Planung, Installation und Wartung von PV-Anlagen gezielt auf die Schneethematik einzugehen. Je nach Standort, Ausrichtung und Neigungswinkel kann die Wirkung von Schnee auf die Energieproduktion sehr unterschiedlich ausfallen.
Wann wird Schnee zum Problem für Solaranlagen?
Nicht jeder Schneefall beeinträchtigt die PV-Leistung. Leichte Schneeschichten rutschen bei gut geneigten Modulen oft von selbst ab oder lassen noch genug Licht durch. Problematisch wird es jedoch bei starkem oder nassem Schneefall, der sich auf den Modulen festsetzt. Flache Dachneigungen unter 15° sind besonders anfällig für Schneelast, da sich Schnee dort leichter ansammelt und nur schwer abrutscht. Auch eine Ost- oder Westausrichtung kann die Abtaufunktion durch direkte Sonneneinstrahlung verzögern.
Dazu kommt: Schnee reflektiert zwar Licht – der sogenannte Albedo-Effekt – was bei schrägen Modulen sogar zu leicht erhöhtem Ertrag führen kann. Liegt jedoch eine geschlossene Schneeschicht auf dem Modul, sinkt die Stromproduktion je nach Bedeckung drastisch bis auf null.
Was hilft gegen Schnee auf PV-Anlagen?
Für den effizienten Betrieb auch im Winter gibt es verschiedene technische und planerische Maßnahmen. Eine ausreichende Modulneigung von 30° oder mehr erleichtert das Abrutschen von Schnee. Darüber hinaus können rahmenlose Module oder Module mit glatten Oberflächen dafür sorgen, dass Schnee schlechter haften bleibt. Auch spezielle Antireflexbeschichtungen und selbstreinigende Glasoberflächen verbessern das Abrutschverhalten.
In besonders betroffenen Regionen lohnt sich zudem eine manuelle Schneeräumung mit geeigneten Hilfsmitteln – allerdings nur mit der gebotenen Vorsicht, um die Module nicht zu beschädigen. Alternativ gibt es Heizelemente oder Schneefanggitter, die die Schneelast kontrollieren und Schäden vermeiden können.
Bereits bei der Planung sollte geprüft werden, ob die Schneelast in der Region statisch berücksichtigt werden muss. So lassen sich Schäden an Dach und Unterkonstruktion vorbeugen und die langfristige Betriebssicherheit der Anlage gewährleisten.
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