Was ist ein Ingot und welche Rolle spielt er in der Photovoltaikproduktion?
Ein „Ingot“ ist ein massiver Block aus hochreinem, kristallinem Silizium, der als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Solarzellen dient. In der Photovoltaikproduktion ist der Ingot einer der ersten und wichtigsten Bausteine im Herstellungsprozess. Aus ihm werden die hauchdünnen Siliziumscheiben – sogenannte Wafers – geschnitten, die später in Solarzellen und letztlich in Photovoltaikmodulen zum Einsatz kommen. Ohne qualitativ hochwertige Ingots wäre eine effiziente Umwandlung von Sonnenlicht in Strom nicht möglich.
Wie wird ein Ingot hergestellt?
Die gängigste Methode zur Herstellung von Ingots ist das sogenannte Czochralski-Verfahren. Dabei wird hochreines, geschmolzenes Silizium in einem Schmelztiegel auf über 1.400 °C erhitzt. Anschließend wird ein kleiner Kristallkeim langsam in das flüssige Silizium getaucht und vorsichtig herausgezogen, wobei sich das Silizium beim Abkühlen in einer geordneten, einkristallinen Struktur verfestigt. Das Ergebnis ist ein zylindrischer Silizium-Ingot, der in der Regel einen Durchmesser von 15 bis 20 cm und eine Länge von bis zu zwei Metern haben kann. Alternativ können auch multikristalline Ingots durch Gießen in Formen hergestellt werden – diese sind günstiger, aber etwas weniger effizient.
Welche Bedeutung hat der Ingot für die Qualität von Solarzellen?
Die Eigenschaften des Ingots – etwa Kristallreinheit, strukturelle Homogenität und geringe Verunreinigung – wirken sich direkt auf die Effizienz der daraus hergestellten Solarzellen aus. Defekte im Kristallgitter oder metallische Verunreinigungen können die elektrischen Eigenschaften negativ beeinflussen. Deshalb wird in der Industrie großer Aufwand betrieben, die Qualität der Ingots zu optimieren. Fortschritte in der Herstellungstechnik, wie etwa verbesserte Schmelzanlagen oder neue Reinigungsverfahren, tragen dazu bei, die Leistungsfähigkeit von PV-Anlagen zu steigern und die Produktionskosten zu senken.
Was passiert nach der Ingot-Herstellung?
Der fertige Ingot wird in sogenannte „Bricks“ (Quader) zugeschnitten und anschließend in sehr dünne Scheiben – die Wafers – gesägt. Diese Wafers durchlaufen dann weitere Prozessschritte wie Dotierung, Oberflächenstrukturierung und die Aufbringung elektrischer Kontakte, bevor sie als Solarzellen in Modulen verbaut werden. Der Ingot bildet somit die solide Basis für die gesamte Solarzellenfertigung.
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