Was ist ein Hot-Spot bei Solarmodulen?
Ein Hot-Spot entsteht in einem Solarmodul, wenn einzelne Solarzellen durch Verschattung, Verschmutzung oder Defekte weniger Strom erzeugen als andere Zellen in derselben Reihenschaltung. Die übrigen Zellen leiten dann ihren Strom durch die schwächere Zelle hindurch, was zu einer lokalen Überhitzung führt – dem sogenannten Hot-Spot. Diese thermische Belastung kann die betroffene Zelle dauerhaft beschädigen und die Lebensdauer sowie Leistung des gesamten Moduls erheblich beeinträchtigen.
Wie genau entsteht ein Hot-Spot und warum ist das problematisch?
In Photovoltaikmodulen sind mehrere Solarzellen in Reihen verschaltet. Wird eine Zelle teilweise oder vollständig verschattet – etwa durch Laub, Schmutz, Schnee oder bauliche Hindernisse –, kann sie weniger oder gar keinen Strom mehr liefern. Der Strom der restlichen, aktiven Zellen muss jedoch weiterfließen. Die verschattete Zelle wirkt in diesem Moment wie ein elektrischer Widerstand, wodurch sie sich stark aufheizt. Diese punktuelle Überhitzung kann zu Zellschäden, Rissen im Glas, Leistungsverlust oder im schlimmsten Fall zu Bränden führen. Besonders kritisch wird es, wenn mehrere Module betroffen sind oder die Situation über längere Zeit unbemerkt bleibt.
Welche Schutzmechanismen verhindern Hot-Spots?
Ein wirksamer Schutz gegen Hot-Spots sind sogenannte Bypass-Dioden, die in die Anschlussdosen der Module integriert sind. Diese leiten den Strom an der verschatteten Zelle vorbei, sodass kein gefährlicher Wärmestau entsteht. Moderne Module sind zudem häufig in mehrere Zellbereiche unterteilt, wodurch bei Verschattung nur ein kleiner Abschnitt betroffen ist. Zusätzlich kann ein gut geplantes Verschattungskonzept, etwa durch PV-Planungssoftware oder eine geeignete Modulplatzierung, das Risiko von Hot-Spots deutlich reduzieren. Eine regelmäßige Wartung und Reinigung der Module hilft, schattenerzeugende Ursachen frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Was sollten PV-Anlagenbetreiber beachten?
Betreiber sollten ihre Anlage regelmäßig kontrollieren – optisch wie auch technisch (z. B. mit Thermografiekameras) – und auf Hinweise wie Leistungseinbrüche oder überhitzte Stellen achten. Eine sorgfältige Planung, qualitativ hochwertige Module mit integrierten Bypass-Dioden und eine passende Wartungsstrategie helfen, Hot-Spots dauerhaft zu vermeiden.
Siehe auch Bypass-Diode
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