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Solarreceiver

Das Bild zeigt das Wort „Solarreceiver“, eine Forschungsanlage für konzentrierte Solarenergie gibt es in Jülich.

Ein Solar­re­cei­ver ist das zen­tra­le Ele­ment in Solar­turm­kraft­wer­ken – also Anla­gen, die Son­nen­en­er­gie nicht direkt in Strom umwan­deln, son­dern zunächst in Wär­me. Der Recei­ver befin­det sich meist an der Spit­ze eines Turms und emp­fängt hoch­kon­zen­trier­tes Son­nen­licht, das zuvor von einer Viel­zahl beweg­li­cher Spie­gel (Helio­sta­ten) gebün­delt wur­de. Ziel ist es, die­se kon­zen­trier­te Strah­lung so effi­zi­ent wie mög­lich in ther­mi­sche Ener­gie umzu­wan­deln, die anschlie­ßend zur Strom­erzeu­gung genutzt wird. Solar­re­cei­ver sind ein Schlüs­sel­ele­ment für die Nut­zung solar­ther­mi­scher Ener­gie im indus­tri­el­len Maß­stab.

 

Wie funktioniert ein Solarreceiver?

Der grund­sätz­li­che Auf­bau eines Solar­re­cei­vers vari­iert je nach ver­wen­de­tem Wär­me­trä­ger. In den meis­ten Fäl­len han­delt es sich ent­we­der um Luft‑, Salz- oder Ölsys­te­me. Die kon­zen­trier­te Son­nen­strah­lung trifft auf eine Absor­ber­flä­che im Inne­ren des Recei­vers, wo ein Wär­me­trä­ger durch­strömt und stark erhitzt wird. Die­se Wär­me wird dann ent­we­der direkt zur Dampf­erzeu­gung genutzt oder in einem ther­mi­schen Spei­cher zwi­schen­ge­spei­chert. Der erzeug­te Dampf treibt schließ­lich eine Tur­bi­ne an, die über einen Gene­ra­tor Strom pro­du­ziert – ganz ähn­lich wie in einem kon­ven­tio­nel­len Kraft­werk, nur mit sau­be­rer Ener­gie.

Die Tem­pe­ra­tu­ren, die in moder­nen Recei­vern erreicht wer­den, lie­gen zwi­schen 500 °C und über 1.000 °C, je nach Sys­tem. Die­se hohen Tem­pe­ra­tu­ren ermög­li­chen eine beson­ders effi­zi­en­te Umwand­lung von Wär­me in elek­tri­sche Ener­gie und machen solar­ther­mi­sche Kraft­wer­ke zu einem wich­ti­gen Bau­stein in der Ener­gie­wen­de, ins­be­son­de­re in son­nen­rei­chen Regio­nen.

 

Welche Vorteile bietet die Technologie?

Solar­re­cei­ver ermög­li­chen die Nut­zung von Solar­ener­gie rund um die Uhr – vor allem, wenn die gewon­ne­ne Wär­me in spe­zi­el­len Spei­chern zwi­schen­ge­la­gert wird. Dadurch sind Solar­turm­kraft­wer­ke bes­ser regel­bar und zuver­läs­si­ger als vie­le ande­re erneu­er­ba­re Ener­gie­quel­len. Zudem sind sie nahe­zu emis­si­ons­frei im Betrieb, redu­zie­ren die Abhän­gig­keit von fos­si­len Brenn­stof­fen und las­sen sich gut mit ande­ren Ener­gie­tech­no­lo­gien kom­bi­nie­ren.

 

Beispiel Jülich: Forschung und Praxis vereint

Ein beson­ders bekann­tes Bei­spiel für die Anwen­dung die­ser Tech­no­lo­gie in Deutsch­land ist das Solar­turm­kraft­werk in Jülich. Dort wird ein kera­mi­scher Luft­re­cei­ver ein­ge­setzt, durch den Umge­bungs­luft gelei­tet und auf über 700 °C erhitzt wird. Die Anla­ge dient als Pilot­pro­jekt für For­schung und Ent­wick­lung im Bereich solar­ther­mi­scher Hoch­tem­pe­ra­tur­sys­te­me und wird von der Deut­schen Luft- und Raum­fahrt­agen­tur (DLR) betrie­ben. Die dort gewon­ne­nen Erkennt­nis­se tra­gen maß­geb­lich dazu bei, die Effi­zi­enz und Wirt­schaft­lich­keit zukünf­ti­ger Solar­turm­kraft­wer­ke welt­weit zu ver­bes­sern.

 

Sehen Sie auch unse­re News vom 07.02.2024: Wenn aus Son­nen­licht Treib­stoff wird

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