Was ist eine wechselstromgekoppelte PV-Anlage?
Photovoltaikanlagen sind in der Regel so konzipiert, dass sie den erzeugten Gleichstrom mithilfe eines Wechselrichters in Wechselstrom umwandeln. Doch es gibt auch Systeme, die direkt in Wechselstromnetze eingebunden werden – sogenannte wechselstromgekoppelte PV-Anlagen. Sie stellen eine besondere Form der Energieeinspeisung dar.
Wie funktioniert eine wechselstromgekoppelte PV-Anlage?
Eine wechselstromgekoppelte PV-Anlage ist ein spezieller Typ von Photovoltaikanlage, bei dem die erzeugte Energie direkt im Wechselstrombereich genutzt oder eingespeist wird. Anders als bei den weit verbreiteten gleichstromgekoppelten Systemen, bei denen die Solarmodule Gleichstrom (DC) erzeugen, der dann über einen Wechselrichter in Wechselstrom (AC) umgewandelt wird, kommt bei der wechselstromgekoppelten Variante entweder kein Wechselrichter zum Einsatz oder dieser befindet sich in einer zentralen Infrastruktur, zum Beispiel bei großen Versorgungsnetzen.
Die Bezeichnung “wechselstromgekoppelt” bezieht sich darauf, dass das System in eine bestehende AC-Infrastruktur eingebunden ist. Meist werden solche Anlagen in Kombination mit anderen Energiequellen oder Speichersystemen genutzt, die bereits mit Wechselstrom arbeiten.
Wann kommen wechselstromgekoppelte PV-Systeme zum Einsatz?
Wechselstromgekoppelte Systeme sind relativ selten und finden vor allem in Nischenanwendungen Verwendung. Typische Einsatzbereiche sind:
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Autonome Inselsysteme, bei denen mehrere Energiequellen über ein gemeinsames Wechselstromnetz betrieben werden, zum Beispiel Dieselgeneratoren, Windturbinen und PV-Module.
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Hybride Energiesysteme, bei denen der Strom über ein AC-basiertes Microgrid verteilt wird.
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Spezialisierte Industrieanlagen oder Forschungseinrichtungen, bei denen spezielle Spannungs- und Frequenzanforderungen bestehen.
Der Vorteil liegt darin, dass kein Wechselrichter im direkten Pfad zwischen Solarmodul und Verbraucher notwendig ist, was potenziell die Systemeffizienz steigern kann. Der Nachteil ist jedoch die eingeschränkte Flexibilität und Komplexität der Systemintegration, insbesondere im Vergleich zu den weit verbreiteten DC-gekoppelten Lösungen.
Welche Vor- und Nachteile bietet diese Technik?
Vorteile:
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Wegfall eines Wechselrichters: Es entstehen keine Umwandlungsverluste durch einen Wechselrichter.
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Höhere Systemeffizienz: Besonders bei bestimmten Lastprofilen kann dies vorteilhaft sein.
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Integration in bestehende AC-Systeme: Praktisch bei bereits vorhandener Infrastruktur.
Nachteile:
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Eingeschränkte Anwendbarkeit: Nicht für klassische Hausdachanlagen geeignet.
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Komplexere Netzregelung: Die Steuerung und Regelung solcher Systeme ist oft aufwendiger.
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Geringe Verbreitung: Dadurch auch weniger technische Standards und Erfahrungswerte.
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