Was bedeutet der europäische Wirkungsgrad bei Photovoltaik-Anlagen?
Der europäische Wirkungsgrad beschreibt, wie effizient eine Photovoltaikanlage unter realistischen, europäischen Wetterbedingungen Sonnenlicht in elektrische Energie umwandelt. Anders als der sogenannte Spitzenwirkungsgrad bezieht er unterschiedliche Einstrahlungsniveaus über den Tagesverlauf hinweg ein – und bietet so eine praxisnahe Bewertung der Leistungsfähigkeit von Solarmodulen und Wechselrichtern.
Wie wird der europäische Wirkungsgrad berechnet?
Im Gegensatz zum Laborwirkungsgrad, der bei idealer Sonneneinstrahlung gemessen wird, fließt beim europäischen Wirkungsgrad die tatsächliche Sonnenverteilung mit ein, wie sie in Mitteleuropa typisch ist. Das heißt: Er gewichtet verschiedene Einstrahlungsstärken – z. B. 1000 W/m² (Mittagssonne) und 200 W/m² (morgens/abends) – entsprechend ihres Anteils am Jahresverlauf. Dabei berücksichtigt man auch Teillastbereiche, in denen viele Wechselrichter und Module weniger effizient arbeiten. Der europäische Wirkungsgrad wird in Prozent angegeben – ein höherer Wert bedeutet mehr nutzbare Energie aus derselben Sonneneinstrahlung.
Welche Faktoren beeinflussen den europäischen Wirkungsgrad?
Zahlreiche technische und umweltbedingte Aspekte haben Einfluss auf den europäischen Wirkungsgrad einer PV-Anlage. Die Effizienz der Solarmodule spielt dabei eine zentrale Rolle – moderne monokristalline Module erreichen bereits über 20 %. Auch der Wechselrichter ist entscheidend: Sein europäischer Wirkungsgrad liegt typischerweise zwischen 92 % und 98 %. Temperatur, Verschattung, Kabellängen sowie Montageausrichtung und ‑neigung beeinflussen ebenfalls, wie viel Sonnenenergie in Strom umgewandelt wird. Ein gut aufeinander abgestimmtes Gesamtsystem kann den Wirkungsgrad deutlich verbessern.
Warum ist der europäische Wirkungsgrad wichtig?
Ein hoher europäischer Wirkungsgrad steigert die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage. Denn je mehr Strom auf gegebener Fläche erzeugt wird, desto geringer sind die Stromgestehungskosten. Gleichzeitig erhöht sich die Unabhängigkeit vom Stromnetz, was besonders für Eigenverbrauchsanlagen attraktiv ist. In der Planung und Bewertung von PV-Systemen liefert der europäische Wirkungsgrad verlässliche Vergleichswerte für unterschiedliche Komponenten und deren Zusammenspiel im realen Betrieb – und ist damit ein wichtiges Kriterium für nachhaltige Investitionsentscheidungen.
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