Was ist elektrische Spannung?
Elektrische Spannung, gemessen in Volt (V), ist eine physikalische Größe, die den Druck oder die Kraft angibt, mit der elektrische Ladung durch einen Leiter fließt. Sie stellt die Potenzialdifferenz zwischen zwei Punkten in einem elektrischen Stromkreis dar und bestimmt die Richtung des elektrischen Stroms.
Eine höhere Spannung bedeutet eine größere potenzielle Energie, die pro Ladungseinheit vorhanden ist, und kann dazu verwendet werden, elektrische Energie effizient über große Entfernungen zu transportieren.
U (Elektrische Spannung)
Die elektrische Spannung, symbolisiert durch das Zeichen “U”, ist eine physikalische Größe, die den Unterschied im elektrischen Potenzial zwischen zwei Punkten angibt. Sie wird in der Einheit Volt (V) gemessen und beschreibt, wie stark die elektrische Energie eines Systems ist.
Niederspannung
Niederspannung bezeichnet elektrische Spannungen, die niedrig sind im Vergleich zu höheren Spannungsstufen, typischerweise bis zu 1.000 Volt (V). In vielen Haushalten beträgt die Niederspannung etwa 230 V (Wechselstrom) und wird für die Versorgung von alltäglichen Geräten wie Beleuchtung, Haushaltsgeräten und Elektronik verwendet. Niederspannungsnetze transportieren die elektrische Energie sicher und effizient zu den Verbrauchern und sind ein wichtiger Teil des Verteilernetzes.
Mittelspannung
Ein Mittelspannungsnetz ist ein Teil des Verteilungsnetzes, das elektrische Energie von den Hochspannungsübertragungsleitungen zu den Verbrauchern transportiert. Die Spannung in einem Mittelspannungsnetz liegt typischerweise bei einigen tausend Volt (kV), bis zu 69 kV, und variiert je nach Region und Land. In der praktischen Arbeit mit Photovoltaikanlagen hat man in der Regel keinen Kontakt zum Mittelspannungsnetz.
Hochspannung
Hochspannung bezeichnet eine elektrische Spannung, die über dem üblichen Niveau liegt, also über 1.000 Volt (1 kV). In Deutschland sind Hochspannungsleitungen oft mit Spannungen bis zu 380.000 Volt ausgestattet, um elektrische Energie über große Entfernungen zu transportieren. In Haushalten wird der Strom nach einem Transformator mit einer Spannung von 230 Volt bereitgestellt.
Leerlaufspannung
Die Leerlaufspannung (englisch: Open Circuit Voltage, OCV oder UOC) ist die Spannung, die an den Anschlüssen einer Solarzelle oder eines Solarmoduls gemessen wird, wenn kein externer Lastwiderstand angeschlossen ist und kein Strom fließt. Sie ist ein Maß für die maximale Spannung, die ein Solarmodul unter Standardtestbedingungen (STC) erzeugen kann, wenn es voll der Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
Die Leerlaufspannung ist eine wichtige Kenngröße für die Leistungsfähigkeit von Solarmodulen. Höhere Leerlaufspannungen deuten auf effizientere und leistungsfähigere Module hin. Sie wird oft zusammen mit dem Kurzschlussstrom (Isc) verwendet, um den maximalen Leistungspunkt eines Moduls zu bestimmen.
Lichtbogen
Ein Lichtbogen ist eine elektrische Entladung, die zwischen zwei Elektroden auftritt, wenn hohe Spannung oder Stromstärke im Stromkreis wirken. Lichtbögen können sehr heiß werden und intensives Licht emittieren.
In Photovoltaikanlagen (PV) stellt ein Lichtbogen ein Sicherheitsrisiko dar, insbesondere aufgrund der hohen Gleichspannung in PV-Systemen. Lichtbögen können durch Defekte oder Beschädigungen in den Komponenten wie Modulen oder Wechselrichtern entstehen. Um das Risiko zu minimieren, werden spezielle Sicherheitsvorkehrungen getroffen (z. B. Isolierung, Abschottung und Schutzvorrichtungen).
Kurzschlussstrom (IK, ISC)
Der Kurzschlussstrom (IK oder ISC) bezeichnet den maximalen Strom, der im Fall eines Kurzschlusses in einem Stromkreis fließen kann. Bei Photovoltaikanlagen handelt es sich dabei um den maximalen Strom, der von den Solarmodulen geliefert werden kann, wenn sie direkt miteinander verbunden sind, ohne dass ein externer Widerstand vorhanden ist.
Der Kurzschlussstrom ist stark abhängig von der Sonneneinstrahlung und den elektrischen Eigenschaften der Solarmodule. Ein zu hoher Kurzschlussstrom kann die Sicherheit der Anlage gefährden, während ein zu niedriger Kurzschlussstrom die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann.
Weitere Begriffe zur Spannung und deren Bedeutung
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DC-Spannung (Gleichspannung): In einer Photovoltaikanlage wird die Spannung direkt (DC) erzeugt, bevor sie durch einen Wechselrichter in Wechselspannung (AC) umgewandelt wird, um sie ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen oder in einem Haushalt zu verwenden.
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AC-Spannung (Wechselspannung): In Haushalten und für die Einspeisung ins Netz wird in der Regel Wechselspannung (AC) genutzt, die durch einen Wechselrichter aus der Gleichspannung der Solarmodule erzeugt wird.
Die elektrische Spannung spielt in der Photovoltaiktechnik eine zentrale Rolle, da sie sowohl die Effizienz der Solarmodule als auch die Sicherheitsmaßnahmen beeinflusst. Daher ist das Verständnis der verschiedenen Spannungsarten und der Sicherheitsvorkehrungen wichtig für die Planung und den Betrieb von PV-Anlagen.
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