Eigenverbrauch bezieht sich auf die direkte Nutzung des selbst erzeugten Stroms durch den Erzeuger, anstatt ihn ins Stromnetz einzuspeisen.
In Bezug auf Photovoltaik-Anlagen bedeutet Eigenverbrauch, dass der erzeugte Solarstrom vorrangig im eigenen Haushalt oder Betrieb genutzt wird, um den Bedarf an Netzstrom zu reduzieren. Dies trägt dazu bei, die Stromkosten zu senken und die Unabhängigkeit von externen Energieversorgern zu erhöhen. Der Eigenverbrauch von Solarstrom kann durch verschiedene Maßnahmen optimiert werden, wie z. B.
- die Installation eines intelligenten Energiemanagementsystems,
- die Ausrichtung der Verbrauchsprofile an die Sonnenstunden,
- die Speicherung von überschüssigem Solarstrom in Batteriespeichern oder
- die Nutzung von Haushaltsgeräten während der Tageszeit.
Der Eigenverbrauch spielt eine entscheidende Rolle bei der Rentabilität von Photovoltaik-Anlagen und ist ein wichtiger Aspekt der dezentralen Energieversorgung und Energiewende. In Deutschland wird je nach Einstrahlung und Anlagenqualität ein Energieertrag von etwa 900 –1.000 kWh/kWp erzielt. Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt verbraucht im Jahr etwa 4.000 kWh Strom. Dies entspricht dem Jahresertrag von etwa 30 m² Standard-Solarmodulen.
Somit reicht schon die Dachfläche eines Einfamilienhauses aus, um den Jahresstrombedarf der gesamten Familie über die Photovoltaikanlage zu erzeugen.
Ein weiterer Vorteil der Photovoltaik liegt in deren Eigenschaft, dass immer dann, wenn viel Solarstrom erzeugt wird, der Energiebedarf auch am höchsten ist. Wird der selbst erzeugte Solarstrom direkt in unmittelbarer Nähe der Photovoltaikanlage verbraucht und beispielsweise durch eine intelligente Verbrauchssteuerung während der Mittagszeiten optimal genutzt, können die Stromnetze in Zeiten der Verbrauchs- und Erzeugungsspitzen zusätzlich entlastet werden.
Solarstrom selbst zu produzieren und zu verbrauchen, führt zudem zu einer dezentralen Energieversorgung und damit zu einer Unabhängigkeit in vielerlei Hinsicht. Fossile Brennstoffe sind endlich, ebenso wie Kernbrennstoffe. Allein die Erschließung der knappen Ressourcen wird schon jetzt immer teurer, was sich regelmäßig auf die Preissteigerung des Haushaltsstrompreises auswirkt. Insofern gibt es mittel- bis langfristig keine andere Alternative, als neue Energiequellen zu nutzen. – Umso besser, dass die Erzeugungskosten von Solarstrom allein in den letzten Jahren rasant gesunken sind.
Während sich die erzeugte Solarstrommenge in den letzten drei Jahren versechsfacht hat, sind die Systemkosten von Photovoltaikanlagen seit 2006 um mehr als 60% im Preis gesunken. Damit liegt in Deutschland erzeugter Solarstrom bei ca. 17 Cent pro kWh und somit deutlich unter den Bezugskosten von derzeit etwa 21 bis 26 Cent je kWh. Mit jeder selbst genutzten kWh Strom sparen Sie zwischen 4 und 9 Cent ein.
Batterie-Speichersysteme bieten die Möglichkeit, den Solarstrom zwischenzuspeichern und in strahlungsärmeren Zeiten in das Hausnetz abzugeben. Damit können Sie Ihren Eigenverbrauchsanteil nochmals deutlich erhöhen.
Wichtiger Tipp:
Fragen Sie Ihren Anbieter einer Solaranlage, ob Ihre Anlage auch bei einem externen Stromausfall läuft!
Tatsächlich funktionieren ein großer Teil aller PV-Anlagen bei einem Black-Out der Stromversorger nicht mehr!