Als Dachneigung wird der Winkel eines Daches zur Horizontalen bezeichnet. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Planung und Installation von Photovoltaik (PV)-Anlagen.
Hier sind einige wichtige Aspekte bezüglich der Dachneigung bei PV-Anlagen:
Effizienz der Solarenergieerzeugung: Die Effizienz der Solarenergieerzeugung hängt stark von der Neigung des Dachs ab. In der Regel ist eine Dachneigung zwischen 30° und 45° optimal für PV-Anlagen in gemäßigten Breitengraden. Diese Neigung ermöglicht eine optimale Ausrichtung der PV-Module zur Sonne, um die Sonneneinstrahlung zu maximieren und die Energieerzeugung zu optimieren.
Jahreszeitliche Leistungsvariation: Die Dachneigung beeinflusst auch die jahreszeitliche Leistungsvariation der PV-Anlage. Je nach geografischer Lage und Dachneigung kann die Sonneneinstrahlung im Sommer und Winter variieren. Eine Neigung, die die Sonneneinstrahlung über das Jahr hinweg gleichmäßig verteilt, kann die Gesamtleistung der PV-Anlage maximieren.
Schattenwurf: Die Dachneigung beeinflusst auch den Schattenwurf auf den PV-Modulen. Eine flache Dachneigung kann dazu führen, dass benachbarte Objekte wie Bäume oder Gebäude Schatten auf die PV-Module werfen, was die Leistung der Anlage beeinträchtigen kann. Eine steilere Dachneigung kann diesen Effekt verringern, indem sie eine größere Höhe über dem Boden bietet.
Selbstreinigungseffekt: Eine ausreichende Dachneigung kann auch dazu beitragen, dass Regen und Schnee die PV-Module besser reinigen. Durch den Selbstreinigungseffekt können Ablagerungen wie Staub, Blätter oder Schmutz entfernt werden, was die Leistung der PV-Anlage verbessern kann.
Ästhetik und bauliche Einschränkungen: Die Dachneigung kann auch ästhetische und bauliche Einschränkungen beeinflussen. In einigen Fällen können bauliche Vorschriften oder architektonische Überlegungen die maximale Neigung des Dachs begrenzen. In solchen Fällen ist es wichtig, die PV-Anlage so zu planen, dass sie die vorhandenen baulichen Gegebenheiten berücksichtigt.
Bei Dachneigungen im Bereich von 10° bis 50° werden die Solarmodule in der Regel parallel zur Dachfläche montiert. Der konstruktive Vorteil und eine optisch harmonische Einbindung der Anlage in das Gebäudebild stehen dabei im Vordergrund (siehe auch optimale Ausrichtung einer Solaranlage).
Bei Flachdächern bzw. nur leicht geneigten Dächern werden die Solarmodule nicht parallel zu Dachfläche angebracht, sondern in Deutschland meist im Bereich von 13° bis 30° aufgestellt. Sind die Solarmodule weniger als 13° geneigt, werden von Regen und Schnee nicht mehr ausreichend gesäubert.
Insgesamt ist die Dachneigung ein wichtiger Faktor bei der Planung und Installation von PV-Anlagen, da sie die Leistung, Effizienz und Ästhetik der Anlage beeinflusst. Eine sorgfältige Auswahl der Dachneigung kann dazu beitragen, die Energieerzeugung zu maximieren und die langfristige Leistung der PV-Anlage zu optimieren.
Siehe auch beim TÜV-SÜD: Dacheignung für Photovoltaikanlagen (PV-DACHCHECK)