Es ist die Nacht auf den 22. Mai. In der Nähe von Untrasried im Ostallgäu steht ein Stall in Flammen. Die Rettungskräfte können nicht mehr viel retten, fast 150 Rinder verenden. Mittlerweile steht fest: Ein Defekt am Wechselrichter der Photovoltaikanlage hatte den Brand ausgelöst. Wenige Wochen später brennt in Inningen bei Augsburg eine Lagerhalle komplett ab, auch hier die Ursache: eine defekte Photovoltaikanlage.
Steigt mit Solarstomanlagen auch die Brandgefahr?
In den kommenden Jahren wird die Zahl der Photovoltaikanlagen deutlich zunehmen. Geht es nach den Plänen der Bundesregierung, sollen sie im Jahr 2030 eine installierte Leistung von 215 Gigawatt bringen. Aktuell sind es rund 67 Gigawatt.
Solaranlagen brennen nicht besonders häufig
Experten geben zunächst Entwarnung: Auch wenn schadhafte Photovoltaikanlagen bereits zu verheerenden Großbränden geführt haben, stellt die Technologie im Vergleich zu anderen technischen Anlagen keine erhöhte Brandgefahr dar. Zu diesem Ergebnis kommen mehrere Studien, darunter eine umfangreiche Forschungsarbeit von Fraunhofer Institut und TÜV Rheinland. Statistisch gesehen brennen Solaranlagen genauso häufig oder selten wie andere elektrische Anlagen im Haushalt auch.
Allerdings — auch hier sind sich die Experten einig — gibt es Faktoren, die eine etwaige Brandgefahr noch einmal deutlich reduzieren.
Ein Bericht von Michaela Neukirch, br bei Tagesschau.de vom 15.07.2023
Wie sich Brandrisiken beim Solardach senken lassen