Solarmodule auf Scheunendächern, Balkons oder Feldern sind kein ungewohnter Anblick — schwimmende Photovoltaikanlagen aber schon.
Der Energiekonzern Leag baut gerade ein gut 20 Fußballfelder großes Solarfeld aufs Wasser des künftigen Cottbuser Ostsees.
Baden darf man im Cottbuser Ostsee noch nicht, er wird noch geflutet, eine recht voluminöse Schwimmerin allerdings kann man bereits auf dem Wasser sehen: 140.000 Quadratmeter ist die Photovoltaikanlage des Energiekonzerns Leag groß, das entspricht 20 Fußballfeldern, und die Solar-Insel wächst täglich. Wie Puzzleteile werden die schwimmenden Photovoltaikflächen mit Booten zusammengesetzt. Mehr als 50.000 Module werden dafür gebraucht.
Dort, wo einst jahrzehntelang Braunkohle gefördert wurde und jetzt der größte künstliche See Deutschlands entsteht, will die Leag bald Sonnenstrom erzeugen. “Wir schauen immer nach Doppelnutzung, dass Fläche reduziert wird und das haben wir hier mit dem Cottbusser Ostsee gefunden. Wir denken auch über Tagebauseen nach, die hier in der Lausitz befindlich sind. Es hat für uns einen Pilotcharakter, dem vielleicht oder hoffentlich noch weitere Anlagen folgen können”, sagt Ralf Schwarz, der Leiter Projektentwicklung Erneuerbare Energien bei der Leag.
Die schwimmende Photovoltaikanlage, in der Fachsprache “Floating-PV” oder kurz FPV genannt, soll nach Angaben der Leag für mehr als 8.000 Haushalte Strom erzeugen — das entspräche also dem Bedarf einer Kleinstadt.
Die Solarzellen auf der ehemaligen Kohlegrube stehen beispielhaft für den grundlegenden Wandel des Energiekonzerns, erklärt der Leag-Vorstandschef Thorsten Kramer. “Das bestehende Geschäftsmodell, Braunkohle abzubauen und Strom zu erzeugen, wird 2038 auslaufen. Bis dahin müssen wir es geschafft haben, über neue Geschäftsfelder wie Biomasse, PV-Strom, Windstrom, Großbatterien, Elektrolyse, wasserstofffähige Kraftwerke, die Leag so aufzustellen, dass sie weiterhin der zweitgrößte Stromversorger in Deutschland bleibt, aber gleichzeitig auf die Braunkohleverstromung komplett verzichten kann”, sagte Kramer.
Quelle für Text: rbb24 Brandenburg aktuell, Phillipp Manske
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Strom mit dem Schwimmen
Bild: Leag