Thüringen schaut bei der Energiewende nicht nur auf Dächer und Freiflächen, sondern zunehmend auch auf seine Verkehrsachsen. Eine aktuelle Potenzialanalyse der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) im Auftrag des Umweltministeriums zeigt: Entlang von Autobahnen und Bahnstrecken liegen große, bisher ungenutzte Flächen, die sich für Photovoltaik eignen – oft ohne zusätzliche Versiegelung. Lärmschutzwände, Randstreifen, Böschungen und technische Nebenflächen können zu Energiestraßen werden, die Strom dort erzeugen, wo bereits Infrastruktur vorhanden ist. Die Analyse macht erstmals systematisch sichtbar, wie viel Solarstrom theoretisch entlang dieser Trassen erzeugt werden könnte und liefert eine wichtige Grundlage für Planung, Genehmigung und politische Entscheidungen im Land. Damit rückt die Idee einer doppelt genutzten Infrastruktur – Verkehr und Energie – ein großes Stück näher an die Praxis.
Solarpotenzial entlang der Verkehrsachsen
Die Auswertung zeigt, dass besonders entlang der Autobahnen hohe zusammenhängende Potenzialflächen liegen. Hier kommen zum Beispiel PV-anlagen auf Lärmschutzwänden, über Park- und Rastplätzen oder auf begleitenden Freiflächen in Frage. Auch Bahntrassen bieten Chancen: Randstreifen, Betriebsflächen und technische Areale lassen sich für Freiflächen-Photovoltaik nutzen, ohne neue Konflikte mit Siedlungs- oder Landwirtschaftsflächen zu erzeugen. Gerade in einem Flächenland wie Thüringen ist dieser Ansatz attraktiv: Bestehende Infrastruktur wird energetisch aufgewertet, der Eingriff in neue Landschaftsbereiche bleibt begrenzt. Zugleich können Anlagen in der Nähe von Umspannwerken oder bestehenden Netzknotenpunkten geplant werden, was den Anschluss an das Stromnetz vereinfacht und die Kosten reduziert. Die Energiestraßen werden damit zu einem Baustein für eine verlässliche und gut integrierte Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen.
Unterstützung für Kommunen und Planer
Die ThEGA begleitet Kommunen und regionale Akteure dabei, aus der Theorie konkrete Projekte zu machen. Die Potenzialanalyse ist nicht nur eine Karte, sondern ein Arbeitswerkzeug: Sie unterstützt dabei, geeignete Flächen zu identifizieren, mit Planungsrecht, Naturschutz und örtlichen Interessen abzugleichen und Projekte frühzeitig mit Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren. Ergänzend bietet die ThEGA Informationsveranstaltungen und Online-Schulungen an, in denen rechtliche Rahmenbedingungen, Fördermöglichkeiten und technische Optionen erläutert werden. Damit wird aus dem abstrakten Begriff „Energiestraßen“ Schritt für Schritt ein umsetzbares Konzept. Ziel ist es, dass entlang von Autobahnen und Bahnlinien in den kommenden Jahren vermehrt Solarprojekte entstehen, die Klimaschutz, regionale Wertschöpfung und Akzeptanz vor Ort verbinden.
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Quelle für Bild und Text: Presseerklärung der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA)
Hier kommen Sie zu der gesamten Presseerklärung
Neue ThEGA-Analyse: Großes Solarpotenzial entlang Thüringer Autobahnen und Bahnstrecken
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