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Mit einer PV-betriebenen Kühlbox kämpft Norah gegen einen tödlichen Feind

Datum: 31. März 2024
Norah Magero präsentiert ihre Solar-Kühlbox VacciBox mit PV-Panel in Kenia.

FOCUS online am schrieb am 04.07.2023: In Kenia ster­ben jedes Jahr mehr als 64.000 Kin­der, weil Impf­stof­fe zu warm wer­den und ver­der­ben. Die Inge­nieu­rin Norah Mage­ro (34) aus Nami­bia will das ändern. Mit ihrem in Nai­ro­bi ent­wi­ckel­tem trag­ba­ren Solar-Kühl­schrank Vac­ci­Box bringt sie Hoff­nung in ent­le­ge­ne Dör­fer ohne Strom – und ret­tet Leben.

 

Von der Home­page der „Roy­al Aca­de­my of Engi­nee­ring“ in Lon­don haben wir dazu fol­gen­den Text über­setzt:

Unter­stüt­zung der siche­ren Lie­fe­rung von Impf­stof­fen mit der Vac­ci­Box

Nach­dem Norah Mage­ro die Her­aus­for­de­run­gen der länd­li­chen Impf­stoff­ver­tei­lung in Kenia mit­er­lebt hat­te, erfand sie Vac­ci­Box, einen trag­ba­ren, solar­be­trie­be­nen Kühl­schrank zur Lie­fe­rung lebens­ret­ten­der Medi­ka­men­te, Blut und Gewe­be.

Infol­ge­des­sen kamen Mage­ro und ihre lebens­ret­ten­de Tech­no­lo­gie in die enge­re Aus­wahl für den Afri­ka-Preis 2022, in Aner­ken­nung des enor­men Poten­zi­als von Vac­ci­Box, den Zugang zu Impf­stof­fen und die Gerech­tig­keit zu ver­bes­sern.

Im Jahr 2018 bekam Mage­ro ein Kind und zog von Nai­ro­bi in eine klei­ne­re Gemein­de in Kenia, wo sie aus ers­ter Hand die Schwie­rig­kei­ten erleb­te, Klein­kin­der in länd­li­chen Gebie­ten imp­fen zu las­sen. Wenn Eltern ihre Kin­der in länd­li­che Gesund­heits­ein­rich­tun­gen brin­gen, wird ihnen oft mit­ge­teilt, dass die Impf­stoff­ver­sor­gung nicht aus­reicht, und ihnen wird Zeit gege­ben, in die Kli­nik zurück­zu­keh­ren. Doch vie­le Men­schen kom­men zu spä­te­ren Ter­mi­nen nicht mehr zurück und Kin­der blei­ben auf­grund der unzu­ver­läs­si­gen Ver­sor­gung mit Impf­stof­fen unge­impft.

 

Wäh­rend ihrer Tätig­keit als Tech­no­lo­gie­ma­na­ge­rin in ihrem ört­li­chen länd­li­chen Kran­ken­haus bemerk­te Mage­ro auch, dass häu­fi­ge Strom­aus­fäl­le und Impf­stoff­knapp­heit die Lie­fe­rung die­ser Medi­ka­men­te an Kin­der beein­träch­tig­ten. Sie sah einen drin­gen­den Bedarf an einer zuver­läs­si­gen, trag­ba­ren Lösung zur Auf­be­wah­rung von Impf­stof­fen, um sicher­zu­stel­len, dass länd­li­che Gemein­den Impf­stof­fe sicher lie­fern kön­nen.

 

Der­zeit besteht die Stan­dard­me­tho­de für die Lie­fe­rung von Impf­stof­fen in ent­le­ge­ne Gebie­te dar­in, den Vor­rat auf Eis­beu­teln zu trans­por­tie­ren und zu lie­fern. Mit die­ser Metho­de kön­nen die Vor­rä­te jedoch meist nur für ein paar Stun­den kalt gehal­ten wer­den, und wenn Fami­li­en ihre Ter­mi­ne ver­pas­sen, kön­nen sie ihre Kin­der nicht imp­fen las­sen.

 

Vac­ci­Box ist ein 40-Liter-Kühl­schrank, der Impf­stof­fe und ande­re hit­ze­emp­find­li­che Medi­ka­men­te 24 Stun­den lang kalt hal­ten kann. Aber Vac­ci­Box ist viel mehr als ein Kühl­schrank. Mage­ro beschreibt es als eine Kom­plett­lö­sung mit in das Gerät inte­grier­ter Daten­über­wa­chung und ‑erfas­sung. Gesund­heits­ein­rich­tun­gen kön­nen die Impf­stoff­lie­fe­rung per GPS aus der Fer­ne ver­fol­gen und die Impf­stoff­tem­pe­ra­tur in Echt­zeit über­wa­chen, um die Händ­ler auf etwa­ige Pro­ble­me auf­merk­sam zu machen, bevor sie den Impf­stoff­vor­rat beein­träch­ti­gen.

 

„Eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen bestand dar­in, unse­re Visi­on in eine ein­fa­che Box zu inte­grie­ren, die leicht her­ge­stellt wer­den kann“, beschreibt Mage­ro die Vac­ci­Box-Tech­no­lo­gie. Nach­dem sie einen funk­tio­nie­ren­den Pro­to­typ hat­ten, arbei­te­ten Mage­ro und ihr Team dar­an, die Tech­no­lo­gie so zu ver­fei­nern, dass sie den Stan­dards der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) ent­spricht.

 

Mit ihrem genia­len, auf den Men­schen aus­ge­rich­te­ten Design sind Mage­ro und ihr Team von drei auf sie­ben ange­wach­sen und haben Vac­ci­Box in einer netz­un­ab­hän­gi­gen Gesund­heits­ein­rich­tung getes­tet und in Zusam­men­ar­beit mit einer zwei­ten länd­li­chen Kli­nik eine Impf­stoff­lie­fe­rung von Tür zu Tür bereit­ge­stellt.

 

Mit der Betreu­ung und Unter­stüt­zung des Afri­ca Pri­ze-Netz­werks möch­ten Mage­ro und ihr Team nun ihre Kühl­tech­no­lo­gie und Soft­ware­un­ter­stüt­zung für Echt­zeit-Daten­ana­ly­sen ver­bes­sern. Ziel ist es, den Ein­satz von Vac­ci­Box in Kenia und mög­li­cher­wei­se in Ost­afri­ka aus­zu­wei­ten. Mage­ro ist auch dar­an inter­es­siert, die Reich­wei­te des Geräts welt­weit aus­zu­wei­ten, da vie­le länd­li­che Gebie­te in Asi­en eben­falls eine ver­bes­ser­te Kühl­ket­te für die Impf­stoff­lie­fe­rung benö­ti­gen.

 

Quel­le: Pres­se­mel­dung der Roy­al Aca­de­my of Engi­nee­ring
Foto : Image cour­te­sy of the Roy­al Aca­de­my of Engi­nee­ring.
Norah Mage­ro mit ihrer Vac­ci­Box-Tech­no­lo­gie vor einer länd­li­chen Gesund­heits­kli­nik in Kenia

 

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