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Mit dem Elektro-Flieger in den Urlaub?

Datum: 26. Juli 2024
Ein Kind schaut aus dem Fenster eines Flugzeugs, während es in den Himmel fliegt.
Mit Solartreibstoff im Flugzeugtank unterwegs ins Urlaubsparadies

In Jülich steht die welt­weit ers­te Pilot-Anla­ge für sola­res Kero­sin. Der Kraft­stoff wird aus Was­ser und Koh­len­di­oxid unter Ein­satz von Son­n­ener­gie her­ge­stellt.

Täg­lich heben rund um den Glo­bus unzäh­li­ge Flug­zeu­ge mit Pas­sa­gie­ren oder Fracht an Bord ab. Im Tank Tau­sen­de von Litern Kero­sin, vor­wie­gend aus fos­si­lem Roh­öl. Das hat Fol­gen für das Kli­ma: Fach­leu­te schät­zen, dass etwa zwei bis drei Pro­zent des schäd­li­chen CO2-Aus­sto­ßes heut­zu­ta­ge durch den Flug­ver­kehr ver­ur­sacht wer­den.

Ein mög­li­cher Hoff­nungs­strei­fen am Hori­zont fußt im nord­rhein-west­fä­li­schen Ort Jülich. Im Drei­eck zwi­schen Köln, Düs­sel­dorf und Aachen hat das Unter­neh­men Syn­he­l­ion sei­ne Pilot­an­la­ge namens „Dawn“ ein­ge­weiht. „Nach vie­len Jah­ren For­schungs­ar­bei­ten mit unse­ren Part­nern im Labor und auf Test­ge­län­den pro­du­zie­ren wir hier erst­mals aus Was­ser und Koh­len­stoff und jeder Men­ge Son­nen­en­er­gie nach­hal­ti­ge Treib­stof­fe in grö­ße­ren Men­gen, vor­wie­gend für die Luft­fahrt“, berich­tet Patrick Hil­ger, Geschäfts­füh­rer von Syn­he­l­ion Ger­ma­ny GmbH. Unter­stützt wur­de und wird die Ent­wick­lung unter ande­rem durch das For­schungs­vor­ha­ben Solar­Fuels, das vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz (BMWK) im Rah­men des Ener­gie­for­schungs­pro­gramms geför­dert wird.

 

Mehrstufige Produktionskette demonstriert

Das Exper­ten­team von Syn­he­l­ion plant eini­ge tau­send Liter syn­the­ti­schen Treib­stoff in ihrer indus­tri­el­len Demons­tra­ti­ons­an­la­ge in Jülich her­zu­stel­len. Das klingt nach viel. Ein gän­gi­ges Flug­zeug der A320-Fami­lie kommt damit aller­dings nicht weit: Durch­schnitt­lich benö­ti­gen die­se Flug­zeug­mo­del­le 2.700 Liter pro Stun­de, was einem Kraft­stoff­ver­brauch von ca. 1,9 Liter pro Sitz­platz auf 100 km (A320neo) ent­spricht. Doch der ers­te wich­ti­ge Schritt von der Liter­fla­sche in die Men­gen­pro­duk­ti­on ist getan.

„Mit Dawn zei­gen wir, dass unse­re Sun-to-Liquid-Tech­no­lo­gie in indus­tri­el­lem Maß­stab, also mit der Pro­duk­ti­on von grö­ße­ren Men­gen funk­tio­niert und nun bereit für die Ska­lie­rung ist“, erläu­tert Hil­ger. Dawn ermög­licht zudem, das Zusam­men­spiel der ein­zel­nen Kom­po­nen­ten im Gesamt­sys­tem zu tes­ten, Betriebs­er­fah­run­gen zu sam­meln und die Anwen­dungs­fäl­le in den ver­schie­de­nen Ver­kehrs­sek­to­ren auf­zu­zei­gen.

Als nächs­ter Mei­len­stein steht ab 2025 der Bau einer kom­mer­zi­el­len Pro­duk­ti­ons­an­la­ge in Spa­ni­en an. Die geplan­te Pro­duk­ti­ons­men­ge von über einer Mil­li­on Liter Solar­treib­stoff pro Jahr hat die SWISS Flug­ge­sell­schaft, eine Toch­ter der Luft­han­sa Group, bereits geor­dert.

 

Sonnenlicht liefert die Energie für den Herstellungsprozess

 

Quel­le für Bild und Text: Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz

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Son­ne tan­ken

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