Dekarbonisierung der Zementindustrie – Klimaneutrales Werk in Schleswig-Holstein

Datum: 2. Oktober 2025
Das Bild zeigt ein Holcim-Betonwerk als Symbol für die Zementproduktion des Unternehmens. Es veranschaulicht die industrielle Dimension und den CO₂-Ausstoß, den Holcim künftig mit Projekten wie dem klimaneutralen Werk in Lägerdorf reduzieren möchte.

Zement ist ein zen­tra­ler Bau­stoff für unse­re moder­ne Welt – Stra­ßen, Brü­cken, Hoch­häu­ser oder Wind­rä­der wären ohne ihn nicht denk­bar. Doch die Kli­ma­bi­lanz ist dra­ma­tisch: Rund acht Pro­zent der welt­wei­ten Treib­haus­gas-Emis­sio­nen stam­men aus der Zement­pro­duk­ti­on, mehr als aus dem inter­na­tio­na­len Flug­ver­kehr. Der Druck auf die Bran­che ist enorm, nach­hal­ti­ge Lösun­gen zu ent­wi­ckeln.

Mit dem Pro­jekt „Carbon2Business“ setzt der Schwei­zer Bau­stoff­kon­zern Hol­cim in Schles­wig-Hol­stein ein star­kes Zei­chen. In Läger­dorf bei Bruns­büt­tel soll bis Ende des Jahr­zehnts eines der ers­ten „kli­ma­neu­tra­len“ Zement­wer­ke der Welt ent­ste­hen. Es wird jähr­lich rund 1,2 Mil­lio­nen Ton­nen CO₂ abschei­den, die in der che­mi­schen Indus­trie genutzt oder zunächst in Off­shore-Spei­chern unter der Nord­see gela­gert wer­den. Damit ist es das ers­te deut­sche „stra­te­gi­sche Vor­ha­ben“ im Rah­men des EU-Net Zero Indus­try Act.

 

Ein Meilenstein für die Industriepolitik

Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on sieht das Werk als Vor­zei­ge­pro­jekt für die Dekar­bo­ni­sie­rung der Indus­trie. Auch die deut­sche Poli­tik bewer­tet es als Schlüs­sel, um den Stand­ort zukunfts­fä­hig zu machen. Mit Part­nern aus der Ener­gie- und Che­mie­bran­che will Hol­cim zei­gen, dass Wett­be­werbs­fä­hig­keit und Kli­ma­schutz Hand in Hand gehen kön­nen.

 

Innovationen und neue Wege im Bausektor

Beson­ders inno­va­tiv ist der Ein­satz einer Oxy­fuel-Anla­ge der zwei­ten Gene­ra­ti­on, die rei­nen Sau­er­stoff nutzt, um den CO₂-Aus­stoß effi­zi­en­ter abzu­schei­den. Eine spe­zi­el­le Auf­be­rei­tungs­an­la­ge rei­nigt und ver­dich­tet das Gas, sodass es gespei­chert oder wei­ter­ver­wen­det wer­den kann. Ergänzt wird dies durch ein lang­fris­ti­ges Kon­zept zur Roh­stoff­si­che­rung am Stand­ort Läger­dorf sowie eine bes­se­re Anbin­dung an erneu­er­ba­re Ener­gien.

Die Zement­her­stel­lung ist tech­nisch schwer zu dekar­bo­ni­sie­ren, da zwei Drit­tel der Emis­sio­nen direkt bei der Klin­ker­her­stel­lung ent­ste­hen. Hol­cim setzt des­halb auf eine Kom­bi­na­ti­on aus CO₂-Abschei­dung, Recy­cling von Beton und neu­en Rezep­tu­ren. Fach­leu­te plä­die­ren zudem für ein grund­le­gen­des Umden­ken im Bau­we­sen: mehr Sanie­run­gen statt Neu­bau­ten, län­ge­re Nut­zung von Gebäu­den und ver­stärk­ter Ein­satz alter­na­ti­ver Bau­stof­fe wie Holz.

Für die Lese­rin­nen und Leser von PV-Navi ist die­ses Bei­spiel span­nend, weil es zeigt: Nicht nur jeder Ein­zel­ne kann mit klei­nen Schrit­ten zu einer nach­hal­ti­ge­ren Welt bei­tra­gen – auch die Groß­in­dus­trie ist gefor­dert und macht sich zuneh­mend die Not­wen­dig­keit der Ener­gie­wen­de bewusst.

Am Ende bleibt fest­zu­hal­ten: Der Umbau der Zement­in­dus­trie ist ent­schei­dend für die Kli­ma­zie­le.
Einen aus­führ­li­chen Bericht dazu hat auch Joa­chim Wil­le auf Kli­ma­re­por­ter ver­öf­fent­licht, der die The­ma­tik jour­na­lis­tisch fun­diert beleuch­tet.

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Bild: Ein Zement­werk von Hol­cim als Sym­bol­fo­to

Hier kom­men Sie zu dem genann­ten Arti­kel von Joachm Wil­le
„Zement­in­dus­trie sucht den Weg aus der CO₂-Fal­le“.

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